Mobilität & PPA (Power Purchase Agreement): Warum sie wichtig sind
Definition und Bedeutung von PPAs
Grundlegende Definition eines PPA
Unterschiede zwischen Corporate PPA und Merchant PPA
Ein Corporate PPA ist ein Stromabnahmevertrag, bei dem Unternehmen direkt von den Stromproduzenten Elektrizität beziehen, um ihre Mobilitätsinfrastrukturen zu versorgen. Dies bietet langfristige Preissicherheit und unterstützt das nachhaltige Image der Unternehmen. Ein Merchant PPA hingegen wird zwischen Stromproduzenten und Stromhändlern abgeschlossen. Diese Händler verkaufen den Strom entweder weiter oder handeln ihn an einem Marktplatz. Während Corporate PPAs spezifisch auf den Energiebedarf eines Unternehmens zugeschnitten sind, bieten Merchant PPAs mehr Flexibilität bei der Vermarktung des produzierten Stroms.
Förderzeiträume und ihre Bedeutung für PPAs
Förderzeiträume und Anschlussfinanzierung
Power Purchase Agreements sind essenziell für die Finanzierung und den Betrieb von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, besonders nach dem Auslaufen staatlicher Förderungen. In der Mobilitätsbranche können diese Verträge helfen, die Energiekosten zu senken und den Betrieb von Infrastrukturprojekten zu sichern. Nach dem Ende der gesetzlichen Förderungen bieten PPAs eine Möglichkeit, die Betriebskosten von Photovoltaik- und Windkraftanlagen weiterhin zu decken. Dies ist besonders wichtig, da viele Unternehmen der Mobilität in Zukunft vermehrt auf erneuerbare Energien setzen werden.
Finanzierungsmodelle und Investitionssicherheit
In Ländern mit umfangreicher staatlicher Unterstützung für erneuerbare Energien sind PPAs ein wichtiges Instrument, um Investitions- und Betriebskosten zu finanzieren. Beispielsweise nutzen Mobilitätsunternehmen in Frankreich und Deutschland PPAs, um Steuererleichterungen zu erhalten und den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. Diese Stromabnahmeverträge bieten sowohl Investoren als auch Betreibern eine sichere und planbare Einnahmequelle, was das Vertrauen der Banken in die Finanzierung solcher Projekte stärkt.
Physische und Synthetische PPAs
Physische PPAs und ihre Typen
Physische PPAs beinhalten die direkte Lieferung von Strom vom Erzeuger zum Abnehmer. In der Mobilität gibt es drei Haupttypen:
- On-site PPA: Hier erfolgt die Stromlieferung direkt vom Erzeuger zum Verbraucher ohne Umweg über das öffentliche Netz. Diese Art wird häufig genutzt, wenn die Erzeugungsanlage, wie eine Photovoltaikanlage, direkt auf dem Betriebsgelände des Verbrauchers installiert ist.
- Off-site PPA: Im Gegensatz dazu wird bei einem Off-site PPA der Strom über das öffentliche Netz geliefert. Der Stromerzeuger kann seine Anlage an einem optimalen Standort betreiben und den Strom bilanziell an verschiedene Abnehmer liefern.
- Sleeved PPA: Diese Variante beinhaltet einen Dienstleister, der als Vermittler fungiert und verschiedene Aufgaben wie Bilanzkreisführung und Reststromlieferung übernimmt. Der Dienstleister sorgt für die reibungslose Abwicklung zwischen Erzeuger und Verbraucher.
Synthetische PPAs und deren Mechanismen
Synthetische PPAs, auch als Virtual PPAs bekannt, trennen die physischen Stromflüsse von den finanziellen Strömen. In einem solchen Vertrag einigen sich die Parteien auf einen festen Strompreis, wobei der tatsächliche Strom über den Markt gehandelt wird. Ergänzend dazu gibt es einen Contract for Difference, der finanzielle Ausgleichszahlungen vorsieht, wenn der Marktpreis vom vereinbarten Preis abweicht. Diese Struktur bietet maximale Flexibilität und administrative Einfachheit, da keine direkte physische oder bilanzielle Verbindung zwischen den Vertragspartnern erforderlich ist.
Bekannte Unternehmen und ihre PPAs
Unternehmen der Mobilität setzen zunehmend auf PPAs, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und ihre Energiekosten zu stabilisieren. Im Folgenden sind einige prominente Beispiele aufgeführt:
Unternehmen | Jahr des PPA | Art und Umfang des PPA | Bemerkung |
---|---|---|---|
Volkswagen | 2021 | Off-site PPA, 200 MW Windkraft | Versorgung der Produktionsstätten in Deutschland |
BMW | 2020 | On-site PPA, 50 MW Photovoltaik | Energie für Fabriken in Bayern |
Renault | 2022 | Sleeved PPA, 150 MW Windkraft | Grünstrom für Werke in Frankreich |
Daimler | 2019 | Corporate PPA, 100 MW Windkraft | Nachhaltige Energie für Produktionsanlagen |
Airbus | 2021 | Off-site PPA, 300 MW Windkraft | Stromversorgung der Produktionsstandorte in Europa |
PSA Group | 2020 | On-site PPA, 70 MW Photovoltaik | Energie für Fabriken in Frankreich |
Michelin | 2021 | Synthetisches PPA, 120 MW Windkraft | Versorgung der Reifenproduktionsanlagen |
Siemens Mobility | 2020 | Off-site PPA, 200 MW Windkraft | Energie für Werke in Deutschland |
Alstom | 2019 | Corporate PPA, 80 MW Photovoltaik | Grünstrom für Produktionsstätten in Frankreich |
MAN Truck & Bus | 2022 | Sleeved PPA, 100 MW Photovoltaik | Nachhaltige Energie für deutsche Werke |
Faurecia | 2020 | Off-site PPA, 150 MW Windkraft | Stromversorgung für Produktionsanlagen in Europa |
Valeo | 2021 | On-site PPA, 60 MW Photovoltaik | Versorgung der Produktionsstätten in Frankreich |
ZF Friedrichshafen | 2019 | Synthetisches PPA, 180 MW Windkraft | Energie für Produktionsanlagen in Deutschland |
Bosch | 2022 | Corporate PPA, 250 MW Windkraft | Nachhaltige Energie für europäische Standorte |
Schneider Electric | 2020 | Off-site PPA, 100 MW Photovoltaik | Stromversorgung der Werke in Frankreich und Deutschland |
Quelle: Eigene Recherchen, eine Auswahl |