Euro-7: Neue Abgasnorm für verbesserte Luftqualität und erschwingliche Fahrzeuge

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Der Vorschlag zur Einführung der Euro-7 Norm durch die EU-Kommission zielt darauf ab, die Schadstoffemissionen von Fahrzeugen zu reduzieren. Diese Norm soll strengere Grenzwerte für schädliche Abgase wie Stickoxide und Partikel festlegen. Es wird erwartet, dass die Umsetzung dieser Norm zu höheren Kosten pro Fahrzeug führen wird, da die Automobilhersteller ihre Technologien und Motoren anpassen müssen, um die strengeren Vorgaben einzuhalten. Es ist fraglich, ob die Zeit für die Umsetzung ausreichend ist, da dies eine beträchtliche Anpassung der Fahrzeugproduktion erfordert. In Deutschland gibt es unterschiedliche Aussagen und Meinungen zu diesem Vorschlag, und die EU-Kommission hat in einem Fragen-Antworten-Katalog auch Bedenken und Fragen der Öffentlichkeit adressiert.

Gesundheit und Umwelt im Fokus: EU-Kommission plant schadstofffreie Neufahrzeuge

Die EU-Kommission hat im November 2022 einen Vorschlag für die Euro-7-Norm vorgelegt, um die Sauberkeit von Neufahrzeugen auf Europas Straßen zu verbessern. Heute endet die zweite öffentliche Konsultation zu diesem Thema. Der Plan der EU-Kommission zielt darauf ab, einen realistischen und schrittweisen Weg zu schadstofffreien Fahrzeugen zu finden, um sowohl die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger als auch die Umwelt zu schützen. Gleichzeitig soll jedoch die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilindustrie erhalten bleiben.

Bei der Präsentation des Vorschlags erklärte Exekutiv-Vizepräsidentin Margrethe Vestager, dass eine Gesellschaft, in der die Luftverschmutzung allein in der EU-27 jährlich für mehr als 300.000 vorzeitige Todesfälle verantwortlich ist, nicht akzeptabel sei. Sie betonte die Bedeutung der neuen Vorschriften, um saubere Luft zu ermöglichen und den Verkehrssektor umweltfreundlicher und widerstandsfähiger zu machen. Vestager unterstrich zudem die Notwendigkeit, das Ziel des europäischen Green Deals zu verfolgen und international Standards zu setzen. Dabei wies sie darauf hin, dass der Straßenverkehr als größte Quelle der Luftverschmutzung in den Städten identifiziert wurde.

Bessere Luft zum Atmen: Wie wir Schadstoffemissionen reduzieren können

Die vorgeschlagene Maßnahme wird zweifellos zu einer Verbesserung der Luftqualität führen, insbesondere in städtischen Gebieten. Sie umfasst nicht nur die Kontrolle der Emissionen aus dem Auspuff, sondern auch die Reduzierung der Partikel, die von Bremsen und Reifen freigesetzt werden, was insbesondere bei Elektrofahrzeugen die Hauptquelle von Emissionen darstellt. Angesichts des zunehmenden Marktanteils von CO2-freien Fahrzeugen bleibt die Einführung der neuen Euro-7-Norm von großer Bedeutung. Zusätzlich wird sie dazu beitragen, eine der Hauptquellen von Mikroplastik in der Umwelt zu minimieren, nämlich die Emissionen aus Reifen.

Bis zum Jahr 2035 sollen die Euro-7-Vorschriften einen erheblichen Rückgang der Stickstoffoxid (NOx)-Emissionen bei Pkw und Transportern um 35 Prozent im Vergleich zur Euro-6-Norm bewirken. Für Busse und Lastkraftwagen wird ein noch größerer Rückgang von 56 Prozent im Vergleich zur Euro-VI-Norm erwartet. Gleichzeitig sollen die Partikelemissionen aus dem Auspuff von Pkw und Transportern um 13 Prozent reduziert werden, während Busse und Lastkraftwagen eine noch höhere Reduktion von 39 Prozent erfahren. Des Weiteren ist vorgesehen, die Partikelemissionen aus den Bremsen von Pkw um 27 Prozent zu senken.

Der Vorschlag sieht vor, die Haltbarkeit der Batterien in Elektrofahrzeugen zu regeln, um das Vertrauen der Verbraucher in diese umweltfreundliche Technologie zu festigen. Bisher gab es separate Emissionsvorschriften für leichte Nutzfahrzeuge und schwere Nutzfahrzeuge, aber dieser Vorschlag ersetzt beide Regelungen und führt zu einer wesentlichen Vereinfachung des Systems.

Euro-7-Initiative: Reale Fahrbedingungen im Fokus

Mit dem Euro-7-Vorschlag wird angestrebt, reale Fahrbedingungen zu erfassen und somit die Situation in Städten genauer widerzuspiegeln. Hierbei werden vor allem kürzere Fahrten berücksichtigt, die Bestandteil des täglichen Pendelverkehrs sind. Allerdings werden außergewöhnliche Fahrbedingungen nicht explizit in Betracht gezogen.

In dem Vorschlag wird explizit festgelegt, dass unter erweiterten Fahrbedingungen wie größeren Höhen, hohen Temperaturen oder beim Abschleppen weniger strenge Grenzwerte erlaubt sind. Eine Kombination solcher Bedingungen bei Emissionsprüfungen ist jedoch nicht gestattet. Emissionsprüfungen sind nicht dafür gedacht, extremen Fahrbedingungen gerecht zu werden, die nicht der realen Fahrzeugnutzung entsprechen.

Bezahlbare Autos im Fokus: Preiserhöhung unter 1 Prozent

Es ist der Kommission klar, dass erschwingliche und dennoch umweltfreundliche Autos benötigt werden. Der Vorschlag beeinträchtigt nicht die Erschwinglichkeit von Autos, sondern bringt erhebliche gesundheitliche Vorteile mit sich.

Die geschätzten Kosten pro Fahrzeug belaufen sich auf 90-150 ?, was weniger als 1 Prozent des durchschnittlichen Fahrzeugpreises in der EU ausmacht. Gleichzeitig wird erwartet, dass der soziale Nutzen dieser Maßnahme das Fünffache übersteigt.

Es ist zu erwarten, dass sich die Kosten für Busse und Lastkraftwagen um ungefähr 2600 ? erhöhen werden. Dies entspricht etwa 3 Prozent der Gesamtkosten eines kleinen Lastkraftwagens, ist aber weniger als 1,6 Prozent der Gesamtkosten eines kleinen Busses. Laut der Folgenabschätzung der Kommission würden für den Vorschlag keine teuren Änderungen in der Motorenentwicklung erforderlich sein.

Angesichts der Dringlichkeit und Notwendigkeit neuer Normen hat die Kommission einen ehrgeizigen Zeitplan für die Einführung der Euro-7-Norm festgelegt. Diese Maßnahme dient dem Schutz der Gesundheit der Bürger und der Umwelt sowie der Gewährleistung eines reibungslosen Funktionierens des Binnenmarktes und der Wettbewerbsfähigkeit der Automobilindustrie.

Sorgfältig abgewogen und basierend auf dem aktuellen Stand der Technik bei Emissionsminderungstechnologien, stellt der Vorschlag einen entscheidenden Schritt zur Erreichung der Ziele des Europäischen Green Deal dar. Er sorgt dafür, dass Fahrzeuge für Verbraucher erschwinglich bleiben und stärkt gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit Europas.

Aktualisierung auf Euro-7: Fortschritt über Euro 6/VI hinaus

Als Ersatz für die aktuell geltenden Euro 6/VI-Normen, die im Jahr 2007 bzw. 2009 eingeführt wurden, wird ein neuer Vorschlag vorgelegt. Dieser Vorschlag ist technologie- und kraftstoffneutral, was bedeutet, dass die gleichen Grenzwerte für Fahrzeuge mit Benzin, Diesel oder alternativen Kraftstoffen gelten. Die Euro 6-Norm regelt die Emissionen von PKW und leichten Nutzfahrzeugen, während die Euro VI-Norm die Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen regelt. Der neue Vorschlag beinhaltet strengere Emissionsnormen für Lastkraftwagen und Busse, da der Übergang zu CO2-freien Fahrzeugen in diesem Bereich länger dauern wird als bis 2035.

Der Gesetzgebungsprozess in Europa: Zusammenarbeit von Mitgliedstaaten und Parlament

Vor der Veröffentlichung ihres Vorschlags hat die EU-Kommission eine umfassende Recherche und eine öffentliche Konsultation durchgeführt, um Meinungen und Vorschläge von verschiedenen Akteuren einzuholen. Heute endet die zweite öffentliche Konsultation, und alle eingereichten Beiträge werden bei der Gesetzgebung berücksichtigt.

Der Vorschlag liegt nun dem Europäischen Parlament und dem Rat, in dem die Regierungen der Mitgliedsstaaten vertreten sind, zur Diskussion und Annahme vor. Laut dem Vorschlag der Kommission sollen die neuen Vorschriften ab 2025 für Pkw und Transporter, ab 2027 für Busse und Lkw sowie ab 2030 für Kleinserienhersteller in Kraft treten, sofern sie angenommen werden.

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